CDU- Fraktion Lennestadt informiert sich

Wohnungssanierung oder Neubau

Lennestadt: „Das Dach über dem Kopf ist für viele einfach zu teuer. Bauwerks- und Baune-benkosten haben sich überdurchschnittlich entwickelt und sind völlig überhöht.“ Stefan Krie-geskotte, hauptamtliche Vorstandsmitglieder der 1902 gegründeten Wohnungsgenossenschaft im Kreis Olpe, re-det Klartext beim Gespräch mit Vertretern der CDU Lennestadt und liefert die Gründe gleich mit: „Die Verantwortung für erhöhte Kosten trägt im wesentlichen der Gesetzgeber.“

Wohnungsgenossenschaften sehen in ihrem Förderzweck eine dauerhafte Verantwortung für das Wohnen und Leben ihrer Mitglieder, weil für sie die Wohnung ein soziales Gut ist, dass es zu erhal-ten gilt. Es geht nicht um kurzfristige Gewinnmaximierung, die Durchschnittsmieten liegen teilwei-se unter den Mietpreisen im öffentlich geförderten Wohnungsbau.

Die größten zusammenhängenden Wohngebiete der Wohnungsgenossenschaft (ca. 120.000 qm Ge-samtfläche) befinden sich in Olpe und Attendorn. In Lennestadt liegen 110 Wohnungen mit ca. 6.600 qm Wohnfläche. Die in den 1950 – 1970er Jahren gebauten Wohnungen verteilen sich auf Grevenbrück, Elspe, Maumke, Meggen und Altenhundem.

Der Schwerpunkt der Aktivitäten der Wohnungsgenossenschaft liegt derzeit auf der Weiterentwick-lung des vorhandenen Bestandes. Kriegeskotte: „Wir wollen eine gute, sichere und sozial verant-wortbare Wohnungsversorgung zur Verfügung stellen, müssen als Wirtschaftsunternehmen jedoch rentabel planen. Neben der klassischen Modernisierung denken wir auch über Rück- und Ersatzbau nach, wenn eine langfristige Vermietbarkeit nicht gegeben ist.“ Aber auch Instandhaltungs- und Sanierungskonzepte müssen, lt. Kriegeskotte, „klimapolitische Standards erfüllen und erhöhen den finanziellen Druck auf die Wohnungsgenossenschaft, so dass die Gefahr der Überschuldung und Handlungsunfähigkeit existiert.“

 

Verschärfte energetische Vorschriften und die grundsätzlich höheren Anforderungen und Vorgaben im Wohnungsbau sind, so Kriegeskotte, die Preistreiber ebenso wie immer mehr erforderliche Fach- und Expertenplanungen. „All diese Auflagen belasten Neubauten extrem. Diese Entwicklung unter-scheidet nicht zwischen Menschen in prekären Lebenssituationen oder der Mittelschicht.“

 

„Das Thema Wohnen spielt auch in der Stadt Lennestadt eine herausragende Rolle. Immer wieder geht es in den Ausschüssen und im Rat um Bebauungspläne in den Orten, um finanzierbare Einzel-, Doppel- oder Mehrfamilienhäuser, aber auch um bezahlbare Mietwohnungen.“ Bernd Brüggemann (stv. Fraktionsvorsitzender) macht deutlich, dass diese Herausforderungen inzwischen auch in Teilen unserer Region angekommen sind. „Wir sind als Stadt gefordert, u.a. die planerischen Voraussetzungen zu schaffen.“